Was ich tue
Ich mache mir und anderen ein Bild von der Welt. Besser gesagt: mehrere. Oder noch besser: mehrere Bilder mehrerer Welten. Das ist ein Rhythmus aus Wahrnehmen, Verstehen und Mitteilen.
Zeichnen
Mich fasziniert am Prozess des Zeichnens die Rückkopplung zwischen Verstand, Hand, Bild und Auge. Das Zeichnen wird dabei zu einer erweiterten Form des Denkens. Dieses Denken geschieht zwischen mir und dem Blatt Papier vor mir.
Zu zeichnen, was man gesehen oder verstanden hat ist ein Prozess der Klärung: Man wählt aus, was einem gerade wichtig ist und verdichtet es in einem Bild. Zeichnen zu lernen bedeutet, eine neue Sprache zu lernen: die eigene.
Programmieren
Der Bau von Software ist im Wesentlichen eine Gestaltung von Regeln. Innerhalb dieser Regeln läuft dann eine Vielzahl von Prozessen ab. Beim Programmieren denkt man nicht mehr nur linear in Form von Geschichten, sondern in Form von Rahmenbedingungen, die Geschichten hervorbringen. Das Wichtigste, was ich durch das Schreiben von Software gelernt habe ist die Welt in Systemen zu deuten.
Ich kann durch das Schreiben von Software auch Systeme schaffen, die Bilder erzeugen. Im Gegensatz zur unmittelbaren, intuitiven Bewegung eines Stifts auf einem Blatt Papier gehe ich dabei den Umweg über den Entwurf von Strukturen und Prozessen. Und dieser umständliche, rationale, durchdachte, geplante Umweg ermöglicht wiederum eine Sprache aus visuellen Systemen.
Hier, dort und dazwischen
Kunst ist ein Bereich, in dem ich machen darf, was ich will. Die Idee dieser sinnvollen Arbeit am Sinnlosen befreit uns vom Zwang der Nützlichkeit.
Design ist nicht Kunst, die sich für Geld verkauft. Zu gestalten heißt, sich um die Bedürfnisse anderer Menschen zu kümmern. Das ist ein Ausbruch aus dem Kreisen um sich selbst.
Es ist spannend, sich zwischen diesen beiden Polen zu bewegen.